Geschichte des Unternehmens

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Geschichte des Unternehmens

SCHMIDT + HAENSCH blickt auf eine reiche Geschichte ingenieurtechnischer und wissenschaftlicher Forschung zurück. Das familiengeführte Unternehmen wurde 1864 gegründet und war von Anfang an Teil der deutschen technologischen Innovation.

Heute ist unsere langjährige Erfahrung das Fundament einer Unternehmenskultur der Zuverlässigkeit, Exzellenz und Präzision.

Die Firmengründer Franz Schmidt und Hermann Haensch
1864
Wir befinden uns in Berlin in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Der Mechaniker Franz Schmidt arbeitet in einer kleinen Werkstatt für physikalische Instrumente in der Alexandrinenstraße. Der Mechaniker und Optiker Herrmann Haensch betreibt ein kleines Geschäft in der Adalbertstraße 82 und später in der Karlsstraße 8. Sie hatten bei demselben Handwerksmeister, Wilhelm Langhoff, eine Ausbildung zum Mechaniker gemacht. Mit einer Erbschaft von 8000 Talern beschließen beide im April 1864, ihre Tätigkeit gemeinsam fortzusetzen und legen damit den Grundstein für ein Unternehmen, das heute mit Stolz auf eine mehr als 160-jährige Geschichte zurückblicken kann.
Die Firmengründer Franz Schmidt und Hermann Haensch
Heliostat nach Spencer
1870
In Ermangelung von elektrischem Licht gehörte der Heliostat auch bei SCHMIDT + HAENSCH zur Standardausstattung optischer Instrumente. Hier wurde das Sonnenlicht mit einem Spiegel eingefangen und die wechselnde Lage des einfallenden Sonnenlichts durch ein mit einer Uhr gekoppeltes Getriebe ausgeglichen.
Heliostat nach Spencer
Trichinenmikroskop
1879
Auf Wunsch des berühmten Pathologen Rudolph Virchow konstruiert SCHMIDT + HAENSCH Mikroskope für die Fleischuntersuchung, die eine Ausbreitung der Trichinose verhindern sollen. Der Pathologe wollte damit eine langwierige Diskussion über die am besten geeigneten Mikroskope vermeiden. Schon vor der Veröffentlichung des Dokuments hatte er sich an einen Mechaniker in Berlin gewandt, der sich mit der Herstellung von Mikroskopen einen Namen gemacht hatte. "Der Optiker Hänsch [sic] in Berlin (Karlstraße 8) hat auf meine Bitte hin kleine Mikroskope für diesen speziellen Zweck gebaut. Sie bieten 100 bis 180fache Vergrößerung und kosten nur 10 bis 12 Taler." (Rudolf Virchow)
Trichinenmikroskop
Spektrometer nach von Lang
1880
Elektrisch erzeugtes Licht wurde noch nicht so eingesetzt wie heute, ganz zu schweigen von der Schaffung einer definierten Wellenlänge, Interferenz oder eines Kantenfilters. Allerdings gab es bereits den gasbetriebenen Bunsenbrenner. Vorzugsweise reine Salze wie Natrium, Kalium, aber auch Quecksilber wurden im Bunsenbrenner verbrannt und gaben ihre typischen Wellenlängen ab. Dadurch war es möglich, die sogenannte Standardwellenlänge mit hoher Präzision zu erzeugen. In Form von Spektrallichtquellen spielen sie auch heute noch eine wichtige Rolle, da sie sehr stabil nur eine diskrete Wellenlänge emittieren.
Spektrometer nach von Lang
Michelson-Interferometer
1881
Die Stiftung von Alexander Graham Bell wies dem jungen Michelson, der sich in Berlin aufhielt und mit der Arbeit an seinem Experiment beginnen wollte, 2.000 USD zu. Michelson verwendete dieses Geld, um bei SCHMIDT + HAENSCH ein Instrument anfertigen zu lassen. Michelson wusste, wie einzigartig dieses Experiment zur Überprüfung der Auswirkungen der Ätherdrift auf die Lichtgeschwindigkeit sein würde, und dank des Erwerbs eines Messinstruments von Schmidt+ Haensch war es nun tatsächlich in Reichweite. Das Michelson-Morley-Experiment von 1889 bestätigte endgültig, dass die lange Zeit angenommene Bewegung der Erde gegen den Äther nicht existiert. Diese Entdeckung riss eine riesige Lücke in die Experimentalphysik, die erst durch Albert Einsteins spezielle Relativitätstheorie geschlossen werden konnte. Für seine bahnbrechenden Forschungen wurde Albert Abraham Michelson 1907 als erster Amerikaner mit dem Nobelpreis für Physik ausgezeichnet.
Michelson-Interferometer
Quarzkeilpolarimeter (Polarimeter nach Karl Ventzke)
1890
Eine enge Zusammenarbeit mit dem Chemiker Karl Ventzke von der Schicklerschen Zuckerfabrik legte den Grundstein für eine effektive Saccharosemesstechnik, die noch heute genutzt wird. Sie stellte den Zusammenhang zwischen der optischen Rotation von Quarz und der von Saccharose her und wurde fortan zur Messung des Saccharosegehalts in Zuckerrüben eingesetzt. Die gleichen optischen Prinzipien werden bis heute im modernen automatischen Quarzkeilpolarimeter, dem SCHMIDT + HAENSCH Saccharomat, eingesetzt.
Quarzkeilpolarimeter (Polarimeter nach Karl Ventzke)
Refraktometer nach Pulfrich
1895
Die Grundlagen der Refraktometrie wurden von Ernst Abbe und Karl Pulfrich im Jahre 1869 entwickelt. Refraktometer, die nach dem Pulfrich-Prinzip und in Anlehnung an Abbe arbeiten, wurden von SCHMIDT + HAENSCH bereits im 19 Jahrhundert gebaut.
Refraktometer nach Pulfrich
Kreispolarimeter des Schweizer Nobelpreisträgers Alfred Werner
1905
Alfred Werner erhielt den Nobelpreis für Chemie im Jahr 1913. Er wurde für seine Arbeiten über die Anordnung von anorganischen Komplexen geehrt. Entgegen der damals vorherrschenden Meinung, die sich auf die Kettentheorie des dänischen Chemikers Sophus Mads Jørgensen stützte, entwickelte Werner anhand von Metallkomplexen wie Kobaltsalzen ein neues Strukturmodell. Er schlug die Geometrie eines Oktaeders vor und verortete zwei Isomere an dessen Eckpunkten. Seine zunächst rein theoretische Annahme wurde dann mit Hilfe eines SCHMIDT + HAENSCH-Kreispolarimeters in den Labors der ETH Zürich, den sogenannten Katakomben, erfolgreich verifiziert. Obwohl anfangs umstritten, etablierte diese Theorie ein dreidimensionales Strukturmodell als Grundlage für unterschiedliche räumliche Anordnungen von organischen und anorganischen Substanzen in Bezug auf ein zentrales Kohlenstoffmolekül. Dieses Modell ist bis heute entscheidend für die Anwendungen der Polarimetrie.
Kreispolarimeter des Schweizer Nobelpreisträgers Alfred Werner
Projektor
1910
Im Jahr 1910 stellt das Unternehmen einen Projektor vor, der sowohl von Ingenieuren als auch von Kunsthistorikern genutzt werden kann: "Der in der Werkstatt von Franz SCHMIDT + HAENSCH gebaute Apparat ermöglicht nicht nur die Projektion von durchsichtigen Gegenständen (Diapositive, Küvetten, Galvanoskope usw.), sondern auch von undurchsichtigen liegenden oder stehenden Gegenständen, wie Buchillustrationen, Zeichnungen, Metallbrüchen, anatomischen Präparaten auf Platten und in Gläsern, Körperobjekten und allen chemischen Experimenten, die in senkrechten Gefäßen durchgeführt werden, sowie von waagerechten durchsichtigen Gegenständen, wie Kristallisationen, Kraftliniendarstellungen, Tonfiguren usw." (Wilhelm Haensch)
Projektor
Farbmischgerät nach Helmholtz-König
1921
Mit diesem Gerät wurden zu Beginn des 20. Jahrhunderts Farbstandards entwickelt, die zur Kalibrierung und Kontrolle von Signallichtern verwendet wurden. Zu erwähnen ist hier Prof. Manfred Richter, auch bekannt als "der heilige Vater der Farben", mit dem Mathis Kuchejda die Ehre hatte, in der nationalen Farbnormung zusammenzuarbeiten. Herr Kuchejda wird nie die sehr ruhige und weise Art vergessen, mit der Richter darauf hinwies, dass die jungen Mitglieder im Normenausschuss Farbe des DIN etwas länger brauchen würden, um die Komplexität der Farbmessung und Farbmischung zu verstehen. "Junge Mitglieder" bezog sich nicht nur auf Mathis Kuchejda, der damals Mitte 30 war, sondern auch auf diverse andere Kollegen, die auf die spektrale Trennung des Lichts mittels Interferenzfilter setzten. Dies sollte die spektrale Mischtechnik des Anomaloskops zum Nachweis des Farbfehlers der menschlichen Farbwahrnehmung ablösen, die ebenfalls von SCHMIDT + HAENSCH produziert wurde.
Farbmischgerät nach Helmholtz-König
ISIS-Zeichenmaschine
1955
Auf der allerersten Messe nach dem Krieg stellte Herbert Kuchejda, der damals Teilhaber des Unternehmens war, einen Zeichentisch aus. Zeichentische gehörten noch gar nicht zur Produktpalette. SCHMIDT + HAENSCH hatte den Zeichentisch, Victor Graf aus Gotha hatte die Zeichenmaschine. Schnell wurde man sich einig. Graf verkaufte die Rechte an den Zeichengeräten an SCHMIDT + HAENSCH. Er war übrigens ein Amateur-Ägyptologe und hatte seine Zeichengeräte deshalb ISIS genannt. Das Risiko dieses Kaufs zahlte sich aus. In seinen Briefen schreibt Herbert Kuchejda stolz vom Verkauf von 250 Stück an einen Kunden. Eine riesige Menge für den Anfang. Die Produktion wuchs schnell. Später musste man sogar im Schichtbetrieb arbeiten. Die Zeichenmaschinen gingen weg wie warme Semmeln. Sie wurden nicht verkauft, sondern an die Kunden verteilt.
ISIS-Zeichenmaschine
Die Geburtsstunde der Zeichenmaschinen
1960 – 1990
In den Jahren 1960 bis 1990 wurde die Produktion von Zeichenmaschinen und -tischen zum Hauptumsatzträger des Unternehmens.
Die Geburtsstunde der Zeichenmaschinen
Saccharomat II
1963
Das weltweit erste vollautomatische Zuckerpolarimeter mit Digitalanzeige und Drucker wurde von SCHMIDT + HAENSCH entwickelt und gebaut.
Saccharomat II
Eröffnung des Werkes Köln-Lövenich
1969
Aus Kapazitätsgründen und aufgrund der politischen Situation in West-Berlin, die von vielen Großkunden noch unter dem Eindruck der Berlin-Blockade als unsicher empfunden wurde, beschloss die damalige Geschäftsführung, einen Teil der Produktion und Logistik von Berlin nach Köln zu verlagern. Die hohe Industriedichte in Nordrhein-Westfalen ermöglichte eine direkte Belieferung der Kunden in dieser Region.
Eröffnung des Werkes Köln-Lövenich
Digitalisiertisch
1982
Die erste Version des weltweit erfolgreichen Digitalisiertisches von SCHMIDT + HAENSCH wurde veröffentlicht. Dieser Tisch erfreute sich in den 1980er und 90er Jahren großer Beliebtheit und brachte das Unternehmen auch in diesem Bereich in eine führende Position auf dem Weltmarkt.
Digitalisiertisch
Mathis Kuchejda wurde zum geschäftsführenden Direktor ernannt
1983
Der bisherige Geschäftsführer Walter Teller, der nach dem Tod von Herbert Kuchejda in diese Position nachrückte, ging Ende 1982 nach 50-jähriger Tätigkeit im Unternehmen in den Ruhestand. Mathis Kuchejda wurde dringend empfohlen, die Geschäftsführung zu übernehmen, auch wenn seine berufliche Ausrichtung bis dahin eine ganz andere war. Heute wird das Unternehmen in der fünften Generation von den Familien Schmidt und Haensch geführt.
Mathis Kuchejda wurde zum geschäftsführenden Direktor ernannt
DUR W
1986
Erstes vollautomatisches Tischrefraktometer mit einem Messbereich bis 1.72000 und einer Auflösung von 10-⁵ Brix.
DUR W
Feier zum 125-jährigen Bestehen von SCHMIDT + HAENSCH
1989
Galadinner im Hotel Berlin am Lützowplatz am 24. April 1989.
Feier zum 125-jährigen Bestehen von SCHMIDT + HAENSCH
Erstes Titrationssystem
2000
Das SCHMIDT+HAENSCH-Titrationssystem wurde entwickelt, um Online-Titrationen unter schwierigen Prozess- und Umgebungsbedingungen ohne großen Personalaufwand durchzuführen. Das System ermöglicht schnelle Messzyklen mit hoher Zuverlässigkeit. Die erste Lieferung erfolgte im August 2000.
Erstes Titrationssystem
Aschefarbetrübungsmessgerät
2003
Entwicklung und Herstellung des ersten automatischen Asche-Farbturbinen-Messgerätes, das die gesamte Analysezeit von 1 Stunde auf 10 Minuten reduziert.
Aschefarbetrübungsmessgerät
Online-Reinheitsanalysegerät
2005
Entwicklung und Herstellung des ersten Online-Reinigungssystems.
Online-Reinheitsanalysegerät
Feier zum 150-jährigen Bestehen von SCHMIDT + HAENSCH
2014
SCHMIDT + HAENSCH feiert das 150-jährige Jubiläum mit einem Empfang im Audimax auf dem EUREF-Campus und einer Soiree in der Capitol Yard Golf Lounge.
Feier zum 150-jährigen Bestehen von SCHMIDT + HAENSCH
VariDens - Dichtemessgerät
2015 bis heute
Basierend auf dem hohen Niveau der Feinmechanik und Optik produziert und vertreibt SCHMIDT + HAENSCH heute hochwertige Refraktometer und Polarimeter, Dichtemessgeräte sowie Farbmessgeräte in der ganzen Welt. Der Bereich der Labormessgeräte wird nun durch die Bereiche Prozesstechnik und Automation ergänzt, um den Bedarf an Online-Informationsverarbeitung und -steuerung zu decken. Der modulare Aufbau der opto-elektronischen Messsysteme ermöglicht eine hohe Flexibilität und kundenspezifische Lösungen. SCHMIDT + HAENSCH beschäftigt ein hochqualifiziertes Team von Entwicklern und Fertigungsspezialisten, um eine gleichbleibend hohe Produktqualität zu gewährleisten und seine weltweit führende Marktposition zu sichern und auszubauen. Das Unternehmen fertigt nicht nur Standardgeräte, sondern passt die Messgeräte an spezielle Anforderungen der Kunden an. Darüber hinaus entwickelt SCHMIDT + HAENSCH in Zusammenarbeit mit den Kunden ständig neue Anwendungen und Verfahren. Noch heute arbeitet das Unternehmen mit Universitäten, Hochschulen und anderen Forschungseinrichtungen zusammen, um neue Geräte zu entwickeln und Methoden zu optimieren.
VariDens - Dichtemessgerät

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